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Borderline Beziehung: Sind Erkrankte beziehungsfähig?


Persönlichkeitsstörung
Borderline in der Beziehung: Belastung für beide Partner

ek (CF)

Aktualisiert am 30.09.2013Lesedauer: 2 Min.
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Die Persönlichkeitsstörung Borderline bedeutet eine besondere Herausforderung für die Beziehung.Vergrößern des Bildes
Die Persönlichkeitsstörung Borderline bedeutet eine besondere Herausforderung für die Beziehung. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Kann eine Beziehung gut gehen, bei der einer von beiden Partnern am Borderline-Syndrom erkrankt ist? Tatsächlich sind solche Beziehungskonstellationen zwar häufig emotional intensiv, doch aufgrund der Erkrankung nicht von langer Dauer. Langfristige Partnerschaften bedürfen unbedingt einer begleitenden Therapie.

Sind Borderliner beziehungsunfähig?

Der landläufigen Meinung zufolge sind Menschen, die am Borderline-Syndrom erkrankt sind, nicht fähig, eine Beziehung zu führen. Sogar Betroffene selbst bezeichnen sich häufig als nicht in der Lage dazu. Dies stimmt so allerdings nicht, obgleich solche Partnerschaften große Herausforderungen zu meistern haben.

Üblicherweise empfinden die gesunden Partner solcher Beziehungen die Partnerschaft als äußerst intensiv und emotional. Typisch ist eine starke Leidenschaft und große Abwechslung in der Anfangsphase der Beziehung. Doch sobald diese anfängliche Phase vorübergeht, steht nicht selten auch die Partnerschaft vor dem Aus. Eine grundsätzliche Unfähigkeit, Beziehungen zu führen, lässt sich daraus aber nicht ableiten.

Borderline Beziehungen sind häufig von kurzer Dauer

Ein weiterer Grund dafür, dass diese Beziehungen häufig nicht von langer Dauer sind, ist die krankheitsbedingte Angst davor, vom Partner verlassen zu werden. Dabei ist es völlig unerheblich, ob diese Angst begründet ist oder nicht. Es fällt Betroffenen äußerst schwer, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. So kommt es dazu, dass bereits kleinste Anlässe zu übersteigerten emotionalen Reaktionen führen können, die starke Zuneigung in große Verachtung umkehren – und damit das Aus für die Beziehung bedeuten. Ursächlich für diese Verlustängste ist unter anderem ein geringes Selbstwertgefühl oder sogar Selbsthass.

eltern.t-online.de: Pubertät: Borderline-Syndrom

Welche Belastungen den gesunden Partner erwarten

Wer sich auf eine Beziehung mit einem Menschen einlässt, der am Borderline-Syndrom erkrankt ist, sollte sich darüber bewusst sein, welche Belastungen auf ihn zukommen. Führen Sie sich ständig vor Augen, dass Leidenschaft und Emotionen häufig nicht viel mit derjenigen Liebe gemein haben, die viele als die "normale" bezeichnen würden. Sie können diesbezüglich auch nicht die gleichen Erwartungen wie an einen gesunden Partner richten.

Zudem haben die erwähnten Verlustängste großen Einfluss auf das Verhalten des Partners: Um den befürchteten Verlust zu vermeiden, werden unter Umständen auch eigentlich nicht akzeptable Mittel wie Lügen und Manipulation angewandt. Bedenken Sie jedoch, dass ein solches Verhalten ebenfalls als ein Teil der Krankheit zu bewerten und in gewissem Maße zu dulden ist.

Typisch für diese Art der Partnerschaft ist auch, dass die Impulsivität des Partners auf fast alle Bereiche der Partnerschaft übergreifen kann. Sexualität, Nähebedürfnis und Erwartungen an den Partner können immer zwischen den Extremen "sofort oder nie" sowie "alles oder nichts" schwanken.

Beziehungserfolg dank begleitender Therapie

Beziehungen, in denen einer der Partner am Borderline-Syndrom erkrankt ist, sollten unbedingt von therapeutischen Maßnahmen begleitet werden, um der Partnerschaft auch eine langfristige Chance einzuräumen. Auf diese Weise kann es gelingen, den Emotionen des an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankten Partners mehr Stabilität zu verleihen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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