Sensationsfund in Dänemark Tausende Knochen von Germanen-Kriegern entdeckt
Vor 2000 Jahren standen sich Germanen und Römer im Jütland gegenüber: Davon gehen Forscher aus. Neue Funde verraten ungewöhnliche Details über die Schlacht.
Schnittwunden, Bissspuren und abgetrennte Beckenknochen: Forscher haben bei Ausgrabungen in Dänemark neue Erkenntnisse über eine Schlacht vor etwa 2000 Jahren gewonnen. Tausende Knochen von mutmaßlich germanischen Kriegern seien in dem Sumpfgebiet in Jütland gefunden und analysiert worden, teilten die Wissenschaftler in ihrer in der Fachzeitschrift "Pnas" erschienenen Studie mit. "Die Knochen sind äußerst gut erhalten", sagte die Ko-Autorin Mette Lövschal von der Universität Aarhus.
Die Knochen wurden etwa 80 Männern im Alter von etwa 13 bis 60 Jahren zugeordnet. Insgesamt werden in dem 75 Hektar großen Gebiet die sterblichen Überreste von 380 Kriegern vermutet. Die Knochen wurden auf die Zeit zwischen 2 vor Christus und 54 nach Christus datiert. Zu dieser Zeit versuchte das Römische Reich, nach Norden zu expandieren. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass sich bei der Schlacht Germanen und römische Soldaten gegenüberstanden.
Ein rätselhafter Fund lässt eine rituelle Säuberung vermuten
Die neuen Funde in der Ausgrabungsstätte Alken Enge deuten auf eine rituelle Säuberung des Schlachtfeldes hin, schrieben die Forscher. Unter anderem entdeckten die Forscher vier Beckenknochen, die an einem Stock befestigt wurden. Dies könne auf eine "sexuelle Erniedrigung" hindeuten, sagte Lövschal.
Andere Knochen wiesen Schnittwunden oder Bissspuren von Tieren auf. "Das ist höchst ungewöhnlich", erklärte Lövschal. Womöglich wurden die Leichen der Kämpfer einige Monate liegen gelassen, so dass wilde Tiere sich an ihnen zu schaffen machten.
- AFP